Was ist Remote-SIM-Provisioning?

Was ist Remote SIM Provisioning: Die Zukunft des eSIM-Managements

Remote SIM Provisioning (RSP) ist der Prozess der Fernverwaltung von SIM-Profilen, die mit eUICC-fähigen SIMs kompatibel sind. Dazu gehört die sichere Speicherung, Installation, Umschaltung und Deaktivierung von SIM-Profilen Over-The-Air (OTA).

In den meisten Situationen ist ein physisches Update eines IoT-Geräts wie ein SIM-Tausch unerwünscht oder unmöglich. Durch die Verwendung der Remote-SIM-Bereitstellung könnte ein IoT-Gerät für eine optimierte Konnektivität zu einem anderen Betreiber wechseln oder sogar von einer Region in eine andere verschoben werden. Anstatt im Netzwerk eines anderen Betreibers zu roamen, könnte das Gerät sein Profil auf einen lokalen Anbieter umstellen.

Remote-SIM-Bereitstellung

Warum brauchen wir Remote-SIM-Bereitstellung?

Die Anwendungsfälle für Anwendungen des Internets der Dinge (IoT) sind zahllos und vielfältig, von der Fahrzeugverfolgung und Flottenverwaltung bis hin zur Überwachung von Frachtcontainern, Vieh, Maschinen und Geräten.

Eine zuverlässige Mobilfunkverbindung ist der Schlüssel zur Nutzung des Potenzials des IoT. Dies stellt jedoch eine Herausforderung bei der Bereitstellung und Verwaltung von Netzwerkprofilen dar, wenn es sich bei einem IoT-Gerät um einen tief unter der Erde liegenden Stromzähler, einen international transportierten Schiffscontainer oder um weidendes Vieh handeln könnte.

Die Entwicklung der eSIM, die die Abhängigkeit von einem Betreiber beseitigte, löste dieses Problem teilweise, da keine austauschbare Hardware-SIM mehr in das Gerät eingelegt werden musste. Allerdings konnten Unternehmen erst mit der Einführung der Remote SIM Provisioning (RSP) die vollständige Kontrolle über ihre IoT-Bereitstellungen erlangen.

Eine kurze Geschichte der Remote-SIM-Bereitstellung

Vor RSP bestand die einzige Möglichkeit, das mit einer SIM verknüpfte Netzwerkbetreiberprofil zu ändern, darin, physischen Zugriff auf das Gerät zu haben, um die Hardware-SIM auszutauschen. Dies war für IoT-Bereitstellungen mit Zehntausenden oder Hunderttausenden von verbundenen Geräten an unerreichbaren Standorten nicht praktikabel.

Um dieses Problem zu lösen, begannen viele Anbieter damit, Multi-IMSI-SIMs (International Mobile Subscriber Identity) anzubieten, um zwischen alternativen vorinstallierten SIM-Profilen wechseln zu können. Da es jedoch keine Standardspezifikation gab, war die Interoperabilität beim Anbieterwechsel eine Herausforderung.

Die GSMA veröffentlichte 2016 ihre erste Spezifikation für eSIM, SGP.01/02, die sich speziell mit den RSP-Funktionen für Machine-to-Machine-Geräte (M2M) befasste. Diese wurde 2020 mit SGP.21/22 für Verbrauchergeräte mit denselben Funktionen aktualisiert.

Beide ermöglichen es eUICC-SIMs, mehrere Netzwerkprofile zu speichern und zu verwalten. Ein wichtiger Unterschied zwischen den M2M- und Verbraucherspezifikationen besteht jedoch darin, dass SGP.21 davon ausgeht, dass ein menschlicher Bediener Profilaktualisierungen durchführt. SGP.01 hingegen ermöglicht das Durchführen von Aktualisierungen ohne Benutzereingriff.

GSMA hat SGP.01 Mitte 2023 mit SGP.31/32 aktualisiert, um Mängel zu beheben, die kleinere Akteure effektiv von M2M RSP ausschlossen. Lösungen mit RSP der nächsten Generation werden wahrscheinlich erst ab 2025 verfügbar sein.

So funktioniert die IoT Remote SIM-Bereitstellung

Eine IoT-Remote-SIM-Bereitstellungslösung wie Infinity von Eseye kombiniert ein eigenes SM-SR-System (Subscription Manager Secure Routing) mit SM-DP (Data Preparation). Das SM-SR liefert verschlüsselte Betreiberanmeldeinformationen sicher an die eUICC und verwaltet die Profile remote. SM-DP identifiziert den Remote-Server (eIM), der als Proxy für die Verwaltung von eSIM-Bereitstellungen und das Pushen von Profilen verwendet wird.

IoT-Geräte können Verbindungen zu verschiedenen Netzbetreibern mithilfe der eSIM-Lokalisierung lokalisieren. Jede Eseye AnyNet+ eSIM verfügt über zwei Profile – ein Bootstrap- und ein Betriebsprofil. Das Betriebsprofil löst bei Bedarf die Profilübermittlung aus den SM-SR- und SM-DP-Repositories über Funk aus.

Sobald eine Änderung vorgenommen wurde, lädt das Modem die Profile neu und stellt mit den neuen Parametern die Verbindung zum Netzwerk wieder her. In diesem Sinne bietet RSP eine robuste, sichere und skalierbare Lösung für herkömmliche SIM-Herausforderungen, indem es den Besitzern ermöglicht, Profile bei Bedarf aus der Ferne zu wechseln.

Da eUICC und eSIM immer mehr Verbreitung finden, wird RSP wahrscheinlich zum Standard für alle Mobilgeräte werden, die eine flexible Konnektivität benötigen.

Wichtige Unterschiede zwischen Multi-IMSI und eUICC RSP

Die Multi-IMSI-Technologie ermöglicht die Speicherung vorinstallierter Profile mehrerer Betreiber auf einer SIM. Normalerweise hat Multi-IMSI einen einzigen primären Betreiber, aber die SIM kann ein Profil basierend auf vordefinierten Kriterien auswählen.

Eine eUICC integriert die Technologien zweier Betreiber, um einen Abonnenten sicher von einem zum anderen zu portieren. Dabei wird der ursprüngliche Vertrag effektiv gekündigt und ein neuer Vertrag mit dem zweiten Betreiber abgeschlossen. Multi-IMSI ermöglicht es einem Gerät, „ein anderer Abonnent zu werden“, indem es zwischen Profilen in der SIM wechselt.

Die Einrichtung mehrerer IMSIs ist schneller und kostengünstiger, bietet jedoch nicht die nötige Flexibilität für zukünftige Bereitstellungen. eUICC RSP ermöglicht es Besitzern, im Laufe der Zeit unbegrenzt Profile aus der Ferne hinzuzufügen oder zu entfernen. Die einzige aktuelle Methode zur Bereitstellung neuer SIM-Profile aus der Ferne ist die Verwendung einer eSIM/eUICC.

Die Zukunft von eSIM und Remote-SIM-Bereitstellung

Letztendlich werden eSIM und RSP wahrscheinlich zum Standard für alle Geräte werden, was Probleme der regionalen Kompatibilität löst und zuverlässige IoT-Implementierungen im globalen Maßstab ermöglicht. Tatsächlich bieten führende Konnektivitätsanbieter wie emnify bereits fortschrittliche Plattformen an, die Multi-IMSI-Fallback mit eUICC-Funktionen kombinieren, um IoT-Geräte zukunftssicher zu machen.

Mit der zunehmenden Verbreitung der eUICC- und RSP-Ökosysteme werden zweifellos mehr Interoperabilität und Innovationen entstehen, die auf den bewährten Möglichkeiten aufbauen, die den Eigentümern nun zur Verfügung stehen.

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